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Säkularinstitute sind Gemeinschaften, deren Mitglieder, den Weg der Christusnachfolge mitten in der Welt unter alltäglichen Bedingungen gehen. Die Mitglieder treffen eine verbindliche Lebensentscheidung. Nach dem Beispiel Jesu, also arm, ehelos und gehorsam, weihen sie ihr ganze Leben Gott. In ihrem Spezifikum der Welthaftigkeit sind sie hineingestellt in das Spannungsfeld Welt – zwischen Gottes guter Schöpfung und unserer zerrissenen Welt.
Im Apostolat werden sie mitten unter den Menschen, an ihrem jeweiligen Platz Ferment des Friedens und der Gerechtigkeit aus der Kraft des Evangeliums
Das Institut St. Bonifatius
Der Weg in die Gemeinschaft geht über verschiedene Etappen – erste Kontakte zur Gemeinschaft können Besuche und Gastaufenthalte (Ora-et-labora-Tage u.a.) sein. Sie bieten die Möglichkeit gegenseitigen Kennenlernens und dienen der Klärung der Berufung.
In einer Zeit des Mitlebens und -arbeitens im Zentrum oder einer Gruppe (6-12 Monate) kann die Interessentin Spiritualität, Charisma und Apostolat der Gemeinschaft im Alltag konkret erleben. Im Dialog mit der Gemeinschaft wird erkennbar, ob dieser Weg ihrer eigenen Berufung entspricht und eine Entscheidung getroffen werden kann.
Die zweijährige Ausbildungszeit findet in Guatemala und Rwanda in den dortigen Zentren der Gemeinschaft statt, inklusive eines Praktikums von ca. 9 Monaten in einer anderen Gruppe des jeweiligen Gebiets.
Für Interessentinnen aus den europäischen Ländern ist die Ausbildungsgruppe in Münster, mit mehrwöchigen Aufenthalten im Zentrum auf dem Kupferberg und einem Praktikum in einer weiteren europäischen Gruppe der Gemeinschaft.
Die systematische Einführung in das geweihte Leben, in die Hl. Schrift, die Benediktusregel und die Konstitutionen des Instituts bietet wichtige Grundlagen für die neue Lebensform. Die Einzelnen können dabei gleichzeitig hineinwachsen in das Leben und den Geist der Gemeinschaft. Mit der Hingabe an Gott in den Ersten Gelübden und die persönliche Sendung in eine konkrete Aufgabe durch die Gemeinschaft endet die 2-jährige Ausbildungszeit.
Neben dem Arbeitseinsatz wird in der erweiterten Ausbildungszeit (9 Jahre) Wert gelegt auf spirituelle Vertiefung durch persönliche Begleitung, spezielle Seminare, und geistliche Weiterbildung. Danach weiht das Mitglied durch die Gelübde auf Lebenszeit ihr ganzes Leben Gott und wird so der Gemeinschaft voll eingegliedert.
Das Institut St. Bonifatius ist eine internationale Gemeinschaft von Frauen. Gegründet 1949 leben heute ca. 180 Mitglieder der Gemeinschaft in Europa, Guatemala und Rwanda und im Kongo.
Das Zentrum der Gemeinschaft befindet sich in Detmold.
In Gruppen und als Einzelne gehen wir geschwisterlich und in Verantwortung füreinander den Weg der Nachfolge. Leitbilder unserer missionarischen Sendung sind dabei St. Bonifatius und St. Lioba.
Unser Leben im missionsbenediktinschen Säkularinstitut führt uns mitten unter die Menschen in den verschiedenen Etappen ihres Lebens, besonders wo sie nach Sinn suchen, an Grenzen stoßen und von Not betroffen sind.
Am Anfang steht für eine jede von uns die persönliche Erfahrung von Gott gerufen zu sein.
Nachfolge beginnt mit dem Sprung ins Vertrauen. Wir lassen uns ein auf die Nachfolge Christi: In der Freundschaft mit Ihm, in der Sorge für die Menschen und unsere Welt und in unserer konkreten Lebensgemeinschaft
Wir entscheiden uns für ein Leben nach den Räten des Evangeliums um des Gottesreiches Willen in Armut, Gehorsam und Ehelosigkeit. Dabei bedeutet uns Armut, dass alle Dinge, das verdiente Geld, aber auch unsere Zeit, die Begabungen, die Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, nicht persönlicher Besitz sind, sondern „Leihgabe“ – damit wir sie einsetzen für die Mitgestaltung unserer Welt nach der Botschaft des Evangeliums.
Gehorsam nach dem Beispiel Jesu bedeutet für uns: Aus der Grundhaltung des Hörens Gottes Willen zu erkennen, in den täglichen Ereignissen, wie auch in den großen Entscheidungen des Lebens. – Sowohl als Einzelne wie auch als Gemeinschaft. Konkrete Schritte sind dabei der achtsame Umgang mit den täglichen Anforderungen und die Annahme unserer persönlichen Sendung von der Gemeinschaft.
Ehelosigkeit um des Gottesreiches willen bedeutet für uns, offen zu sein für die Freundschaft mit Christus und Ihm in der Weihe unser ganzes Leben zu schenken. Aus dieser Bindung begegnen wir den Menschen in Liebe und holen sie in Seine Nähe
In seiner Lebensregel ruft der Heilige Benedikt dem Gottsucher zu: „Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht…?“ (Prol. RB) In den benediktinischen Gelübden Conversatio und Stabilitas schenkt er die Grundlage, uns ein Leben lang der Prägung nach dem Evangelium zu stellen. Conversation nach der Weisung Benedikts bedeutet für uns, die Bekehrung des eigenen Herzens, die Hinkehr zu Gott, ein Leben lang zu vollziehen. Stabilitas bedeutet für uns Im Vertrauen auf die vollkommene Treue Gottes uns in Ihm zu verankern und an unsere Gemeinschaft für immer zu binden.
Institut St. Bonifatius
Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern
© Bistum Fulda